Docsity
Docsity

Prüfungen vorbereiten
Prüfungen vorbereiten

Besser lernen dank der zahlreichen Ressourcen auf Docsity


Download-Punkte bekommen.
Download-Punkte bekommen.

Heimse Punkte ein, indem du anderen Studierenden hilfst oder erwirb Punkte mit einem Premium-Abo


Leitfäden und Tipps
Leitfäden und Tipps

Sprachgeschichte Lernzettel, Zusammenfassungen von Sprachgeschichte

Zusammenfassung Vorlesung aus dem SoSe21

Art: Zusammenfassungen

2020/2021

Hochgeladen am 14.04.2024

mia-liebevoll
mia-liebevoll 🇩🇪

1 dokument

Unvollständige Textvorschau

Nur auf Docsity: Lade Sprachgeschichte Lernzettel und mehr Zusammenfassungen als PDF für Sprachgeschichte herunter! Sprachgeschichte ______________________________________________________________________ Historischer Abriss Althochdeutsch 750-1050 Mittelhochdeutsch 1050- 1350 Frühneuhochdeutsch 1350-1650 Neuhochdeutsch ab 1650 Was ist Sprachgeschichte? Entwicklung einer Sprache von Anfängen bis heute  Sprachgeschichte des Hochdeutschen Was ist Deutsch? Deutsch -> Herkunft aus dem Indogermanischen Innerhalb des Indogermanischen gehört Deutsch zu dem Sprachzweig des Germanischen Urverwandt: Alle Sprachen Verwandt: Mit allen germanischen Sprachen Satem: 1. Wort am Anfang mit S Kentum: gleiches Wort am Anfang mit K Deutsche Dialekträume 1. Lautverschiebung (systematischer Lautwandel vom Indogermanisch ins Germanisch) = die Veränderung und Entstehung von neuen Lauten p, ph  f t, th  ϸ = th (think) k, kh  = ch-Laut ꭕ bh  b dh  d gh  g b  p d  t g  k Unbehaucht  Frikativ Unbehaucht  Plosiv Behaucht  Plosiv Tenues (aspiratae) Mediae >>> Tenues Mediae aspiratae Ausnahme  Vernersches Gesetz Zum Beispiel: Hannòver vs Hannoveráner Wenn betonter Vokal unmittelbar vor dem sich veränderten Laut [f] [ϸ] [ ] ist, wurde ꭕ ganz normal die 1. LV durchgeführt Wenn betonter Vokal nicht vor dem sich veränderten Laut ist, tritt das Verner´sche Gesetz ein: [f] [ϸ] [ ] > * [b] [d] [g]ꭕ Grammatischer Wechsel  Als Folge vom Verner´schem Gesetz  Heutige Wörter haben nichts mit VG zu tun, können aber als Beispiele gesehen werden Nicht-Germanisch (ohne 1. Lautverschiebung) Germanisch (mit 1. Lautverschiebung p  f oder b t  Ϸ oder d k  oder ꭕ g [ph] [th] [kh] wie alte th-Schreibung: Thron Vokale Artikulatorisch: keine Behinderung des Luftstroms im Ansatzrohr Akustisch-auditiv: Klangbildung (und keine Geräuschbildung) Artikulatorisch-akustisch-auditiv: Stimmton Beschreibung der Vokale 1. Zungenposition - vertikal hoch-mittel-tief  geschlossen bis offene Vokale - horizontal vorn- zentral- hinten  vordere bis hintere Vokale 2. Lippenrundung  gerundet vs. Ungerundet (gespreizt) 3. Muskelaufwand (Anspannung der Zungenmuskulatur)  gespannt vs. Ungespannt (dezentralisiert vs. zentralisiert) 4. Länge (Vokalquantität)  kurz - lang Korrelation von Muskelaufwand und Länge lang/gespannt vs. kurz/ungespannt: • Miete [iː] –Mitte [ɪ] • Hüte [yː] –Hütte [ʏ] • Beet [eː] –Bett [ɛ] • Höhle [øː]–Hölle [œ] Diphthonge Mund: 1. öffnend  z.B. Region [io], sozial [ia] 2. schließend  mein [aɪ̯] neu [ɔɪ̯] Haus [aʊ̯] Assimilation „Assimilation ist ein Prozess, bei dem ein Laut bezüglich eines oder mehrerer phonetischer Merkmale an einen anderen angeglichen wird.“ Zum Beispiel durch einfachere Aussprache  Ähnlich- oder Gleichmachung an anderen Laut regressiv: [bank]> [baŋk] Angleichung an einen im Wort weiter hinten stehenden Laut progressiv: [habn̩] > [habm̩]  = weiter vorne stehenden Laut partiell  bsp. Gasti gesti -> A wird dem i angenähert (e) aber nicht komplett e-> i total: [das zalts] > [das salts]  würde gasti zu gisti werden; also i->i Umlautung hinterer Vokal einer Grundform wird bei Flexion oder Ableitung frontiert • Hut [uː] →Hüte [yː]  Plural: gast- gesti • kam [ɑː] →käme [æː]  Konjugation: faran -feris/ferit • Ofen [oː] →Öfen [øː] Auslautverhärtung  Stimmhafte Obstruenten, die im Auslaut von Silben stimmlos bzw. hart werden  beinhaltet Plosive und Frikative  [b] [d] [g] [v] zu [p] [t] [k] [f] • Mus [uː] –muss [ʊ] • Ofen [oː] –o en [ɔ] ff • kam [ɑː] –Kamm [a] Lied [liːt]; Krieg [kriːk] phonologisch = Neutralisierung: Aufhebung eines phonologischen Gegensatzes <Rat> –<Rad> Apokope und Synkope Wegfall eines unbetonten Vokals im Wortauslaut bzw. Wortinlaut Apokope: dem Berg(e); und(e); dem(e) Synkope: mhd. Ob(e)st; wagen(e)s; sprich(e)t 2. Lautverschiebung  Hochdeutsche Lautverschiebung (betrifft nur althochdeutsche Dialekte)  ca. 6.-9. Jahrhundert = Grenzlinien zwischen Dialekträumen Hochdeutsch a.) b.)  Nicht postvokalisch wenn a) b) c) Doppelkonsonanten wurden lang gesprochen  Über 2 Silben (of-fan) 1. Silbe: schließend; 2 Silbe öffnend  Das Englische hat die 2. Lautverschiebung nicht mitgemacht Kennt ihr  kennta Binnendeutsche Konsonantenschwächung Pl. Dativ Flexionstyp Reflexivum Ablautende Verben +/Präfix ge- Modalverb Futur Diminutiv Substantivgruppe Adpositionalgruppe Valenz/Rektion Inneres Objekt Wortstellung Subjunktor Konjunktivgebrauch Dialektmerkmale- und Zuordnung Lexik (inkl. Phraseologismen) Relativpronomen / Relativpartikel Relativpronomen: flektierbar- Der/den/das  Ich sehe einen Mann, der … Relativpartikel = unflektierbar  wo: Der Mann, wo … (wird hier eher nicht gesagt) im Fnhd. so ACI Akkusativ mit Infinitiv Ich sehe, dass du kommst.  Ich sehe dich kommen Akk. Inf. Pflichtlektüre König 2004: Unterschied Germanisch- Indogermanisch 1. Ind. = freier Wortakzent  jede Silbe kann Hauptbetonung tragen  Initialbetonung: Betonung der ersten Silbe wurde aufgegeben Urlaub älter als erlauben Germ. = Akzentfestlegung 2. 1 Lautverschiebung  System der indogermanischen Verschlusslaute umgewandelt - Ind. = behauchte Explosive zu germ. = Reibelaute - Ind. = Verschlusslaute zu germ. = Reibelaute - Ind. = unbehaucht, stimmhafte Verschlusslaute zu germ. = stimmlose 3. Kurzvokale a,o,e (ind.) fielen zusammen zu a im germ. Langvokale ᾶ ō (ind.) zu germ. Ō Ind. = Diphthong ei zu germ. I 4. Sonatische Liquiden und Nasale l, r, m, n (Ind.)  ul, ur, um, un 5. Durch Festlegung des Akzents auf erste Silbe  Endsilbe des Ind. abgeschwächt 8 Kasus des idg. reduzieren sich 6. Deklinationen: Das germanische bildet eigene konsonantische mit n-Suffix aus 7. Germanisches: Ausbildung eines mit t-Suffix gebildeten Präteritum  Verlust von Tempora und Modi des Idg. Frühere Lehnbeziehungen mit Nachbarvölkern - Finnen  Reihe von Wörtern übernommen – mit früher Entlehungszeit zu rechnen  voll erhaltene Endsilben - Kelten  Entlehnungen  Überlebte auch in Dialekten – Alpen und Moselraum Germanische Wörter im Romanischen Durch Superstrat  Völkerwanderung -Niederlassung in vulgärlateinisch sprechenden Gebieten Romanische Sprache übernahm Farbskala Germanisch und Romanisch Für die Datierung wird als Terminus ante bzw. post quem die 2. Lautverschiebung benutzt. Wörter die die 2. Lautverschiebung mitgemacht haben = vor dem 5. Jh. Entlehnt Runen - Sind Schriftzeichen - Germanen nutzten sie vor und neben der lat. Sprache - Ca. 5000 bekannt - 3000 Schweden; Deutschland nur 30 gefunden - Entstehungszeit- Annahme Jahrhunderte, um Christi Geburt anzunehmen - Futhark = Alphabet/ Nach erstem Buchstaben benannt Gotisch - Taucht seit Christi Geburt in den Quellen auf - Gotische Sprachdenkmäler - Ältester überlieferter germanische Dialekt - Nomen: 5 Kasus - Verb: 2 Tempora, 3 Numeri Altenglisch - Besetzung der Insel durch die Römer - Altenglisch drei Hauptdialekte: - Kentisch - Sächsisch in Wessex, Sussex, Essex - Anglisch mit Mercisch Poetische Texte - Beowulf-Handschrift = bedeutendstes Werk der aengl. Literatur - Caedmon Handschrift - Exeter Buch - Codex Vercellensis Besch/Wolf: Das Frühneuhochdeutsche - Ca. 1350 bis 1650 Räumliche Abgrenzung - Ausdehnung des Sprachgebiets wesentlich vor 1350 - Niederdeutsches Sprachgebiet im Fnhd. nicht eingeschlossen - Ändert sich im 16. Und 17. Jhdt.  Wechsel Hochdeutsch - Gilt für Schrift, nicht gesprochene Sprache  regional-dialektale Kleinkammerung Sprachsoziologische Differenzierung - Eher beim Stadtbürgertum, weniger auf dem Land - Latein wird mehr und mehr zurückgedrängt  Legitimation dafür: Dreifacher Argumentationsschritt Textvielfalt, Textmenge, Textcorpa